Selbstentspannung durch Autogenes Training
Was bewirkt Autogenes Training?
Der Körper wird in einen durch den Willen beeinflussten Zustand versetzt, welcher es möglich macht, Störungen wie Nervosität und Ängste zu beseitigen, die normalerweise nicht durch den eigenen Willen beeinflussbar sind.
Im Autogenen Training wird also versucht, Einfluss auf Körperfunktionen zu nehmen, welche eigentlich gar nicht durch den Willen beeinflussbar sind. Das hört sich schwierig an, ist es aber nicht.
Wie funktioniert Autogenes Training?
Gefühlsreaktionen haben Einfluss auf den Körper. So steigert zum Beispiel das Gefühl von Angst den Puls. Der Körper versetzt sich also in eine erhöhte Alarmbereitschaft, um der Situation, die die Angst ausgelöst hat, auch gewachsen zu sein.
Autogenes Training kann diese Reaktionskette brechen, indem es hilft den Körper wieder in einen friedlichen Zustand zu versetzten. Dies wirkt sich wiederum auf den Gemütszustand aus. So können Angstzuständen, Verspannungen, Schlafstörungen oder Migräne gezielt gelindert werden.
Autogenes Training als Lernprozess
Ein gutes Körperbewusstsein will geübt sein. Mit Autogenem Training kann aber jeder den Zugang zu sich selbst finden, sich selber besser wahrnehmen lernen und sich in jeder Situation besser entspannen.
Autogenes Training befasst sich mit verschiedenen Körperregionen
Autogenes Training befasst sich mit den Muskeln im ganzen Körper, dem Herz- Kreislauf System, der Atmung und der Atemwege, mit Organen in der Bauchregion sowie dem Kopf.
Übungen
Die Übungen können wahlweise im Sitzen oder im Liegen durchgeführt werden. Wichtig ist, dass Ihnen wohl ist in Ihrer Position. Die Kleider sollten nicht drücken und sie sollten einige Zeit unbewegt in dieser Stellung ausharren können. Für Anfänger empfehlen sich die Übungen zu Beginn auf dem Rücken liegend auszuprobieren. Um sich völlig zu entspannen sollten möglichst keine Störfaktoren auftreten, weshalb Autogenes Training mit geschlossenen Augen gemacht wird. Stecken Sie während des Autogenen Trainings das Telefon aus und schalten sie völlig ab.
Schwere finden
Schliessen Sie die Augen und Atmen Sie einige Male tief ein und wieder aus. Wenn Sie sich wohl fühlen, beginnen Sie, sich vor ihrem Inneren Auge ihren Körper vorzustellen und gleichzeitig zu fühlen. Dabei beginnen Sie, in den Fingerspitzen einer Hand. Jeder einzelne Finger ist für kurz im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Dabei stellen Sie sich vor, wie der Finger immer schwerer wird. Nachdem sie die Finger durchgegangen sind, gehen Sie mit den Gedanken zum Handgelenk, die Arme hinauf und bis zu den Schultern. Verweilen Sie mit Ihren Gedanken jeweils einen Moment am Ort und fühlen Sie die Schwere. Nachdem der erste Arm schwer geworden ist, gehen Sie zum anderen über. Anschliessend sind die Beine dran. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, manchmal geht es schneller und manchmal braucht es länger. Nach den Beinen folgt der gesamte Oberkörper, die Wirbelsäule und zum Schluss der Kopf. Bis Sie sich ausgeglichen schwer fühlen. Wie wenn Ihr Körper mit dem doppelten Gewicht in die Matratze drückt.
Um sich wieder zu beleben öffnen sie am besten zuerst die Augen, atmen einige Male tief ein und ballen die Fäuste auf und zu.
Wärme finden
Diese Übung funktioniert analog zur oben ausgeführten Übung. Schliessen Sie die Augen und Atmen Sie einige Male tief ein und wieder aus. Gehen sie nun wiederum ihren Körper in Gedanken durch, Stück für Stück. Diesmal stellen Sie sich aber vor, wie es innerlich immer wärmer wird. Versuchen Sie sich dabei eine leichte Wärme vorzustellen.
Setzten Sie sich nicht selbst unter Druck wenn es nicht gleich auf Anhieb funktioniert. Lassen Sie sich etwas Zeit und versuchen Sie es später erneut. Sie werden schnell merken, dass Ihnen autogenes Training Momente der inneren Ruhe bescheren kann, welche Ihrem Körper vorher gefehlt haben.
Weitere in diesem Artikel nicht diskutierte Übungen:
- Herz und Puls beruhigen
- Atmung beruhigen
- Bauch und Organe entspannen
- Kopf und Gedanken reinigen