Südamerika Reise: Brasilien bedeutet Samba, Tango und erstaunlich viele Wasserfälle

Brasilien Argentinien Rio de Janeiro und Buenos Aires
Wenn es um ihren geliebten Karneval geht, vergessen die «Cariocas», die Bewohner von Rio de Janeiro, ihren ansonsten gepflegten Tropentrott: In nur 120 Tagen entstand 1984 nach Plänen des berühmten brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer das Sambadromo, eine 700 Meter lange Arena, die im Karneval zum Nabel der Stadt wird.


Zwei Nächte lang ziehen die Prunkwagen und die fantasievoll gekleideten Tanzgruppen der besten Sambaschulen vorbei an jeweils rund 88'000 Zuschauern - ein Anlass, für den viele Teilnehmer ihre Ersparnisse freudig in ein Kostüm stecken. So wurde der Karneval in Rio zu einem Weltereignis. Aber Brasiliens ehemalige Hauptstadt ist auch zu anderen Jahreszeiten Traumziel vieler Reisender, Stichwörter wie Zuckerhut, Corcovado, Ipanema oder Copacabana belegen es.

Wasserfälle

Rund 1200 Flugkilometer landeinwärts liegt die sicherlich lauteste brasilianische Attraktion im Regenwald: die Wasserfälle von Iguazü. Sie sind, ähnlich wie die Niagarafälle im Norden des Kontinents, auf zwei Länder aufgeteilt: auf Brasilien und Argentinien. Da der grössere Teil der Fälle auf argentinischem Territorium liegt, bietet die brasilianische Seite den besseren Blick. In der Regenzeit donnern hier bis zu 7000 Kubikmeter Wasser über die meist 62 Meter hohe und 2,7 Kilometer weite Felskante. So entstehen 20 grosse und rund 250 kleinere Fälle. Die Hauptfälle münden in die «Teufelsschlucht».
Eine Riesenschlange, eine böse Gottheit, schuf nach Indio-Sage die Schlucht, indem sie den Felsen spaltete, weil eine Jungfrau, die der grausame Gott sich zur Beute erkoren hatte, mit ihrem Geliebten floh. Der Mann blieb am Grund der Schlucht und wurde vom Wasser überspült, die Frau verwandelte sich in einen Baum am Ufer.

Buenos Aires

Buenos Aires liegt etwas näher an den Fällen: etwa 1050 Flugkilometer. Buenos Aires, gute Lüfte? In einer 12-Millionen-Stadt mit horrender Luftverschmutzung? Zur Zeit der Namensgebung, vielleicht. Doch Buenos Aires kann auch «gute Winde» heissen, und die waren wohl gemeint nach der glücklichen Atlantiküberquerung der ersten Spanier. Sie schufen eine elegante Stadt mit einem nach US- Vorbildern errichteten Parlamentspalast und vielen Bauten, die von einstiger Grandeur zeugen. Aber einmal im Jahr wird Buenos Aires wieder zur grossen Kapitale - immer zur Tangoweltmeisterschaft.

Die Highlights

  • Zuckerhut
    Eines der Wahrzeichen Rio de Janeiros. Die Drahtseilbahn auf den 394 m hohen Granitfelsen war ein Schauplatz des James- Bond-Films «Moonraker - Streng geheim».
  • Christusstatue
    Das einschliesslich Sockel 38 m hohe Monument auf dem 704 m hohen Corcovado ist das zweite Wahrzeichen Rios und eine der meistbesuchten Attraktionen. Eine Bergbahn führt hinauf.
  • Copacabana
    Gilt als einer der berühmtesten Strände der Welt. Die vier feinsandigen Kilometer sind der Laufsteg hübscher Frauen im knappen Tanga.
  • Iguazü
    Auf beiden Seiten der Wasserfälle haben Argentinien und Brasilien Nationalparks angelegt.
  • Das Teatro Colon
    in Buenos Aires, 1908 eröffnet mit Verdis «Aida», zählt wegen seiner exzellenten Akustik und seines festlichen Ambientes zu den grossen Opernbühnen der Welt.
  • La Boca
    ist ein Stadtteil von Buenos Aires, den wegen seiner bunten Häuser und seiner Tangotanzpaare auf der Strasse Caminito kein Tourist auslässt.
  • Auf dem Friedhof
    des Stadtteils Recoleta in Buenos Aires haben Präsidenten, Poeten und Patriarchen ihre letzte Ruhe gefunden. Im meistbesuchten Grab ist Evita Perön bestattet.