International Reisen: Die besten Tipps

Reisen ist mehr als einfach nur Urlaub machen. Andere Länder ermöglichen das Kennenlernen neuer Kulturen und wertvoller Erfahrungen. Der Blick über den eigenen Tellerrand stärkt die eigene persönliche Entwicklung. Dass dies viele Schweizer genauso sehen, zeigt eine Auswertung der Eidgenössischen Jugendbefragung. 40'000 junge Männer und 1500 junge Frauen wurden dazu zu ihrem Reiseverhalten befragt. Demnach haben mehr als 30 Prozent bereits mit 12 Jahren schon sechs oder mehr Länder besucht. Etwa 10 Prozent verbrachten sogar ein halbes Jahr oder länger im Ausland. 82 Prozent der Befragten sprechen zudem drei oder mehr Sprachen, wobei insgesamt 126 Sprachen vertreten waren. Viele unter ihnen haben mehrere Ausländer als Freunde. Beste Voraussetzungen also, um an angefangenen Traditionen festzuhalten. Das Reisen in Nachbarstaaten und ferne Länder lässt alte Freundschaften wieder aufleben und neue Seilschaften knüpfen. Wer maximalen Nutzen aus seinen Aufenthalten ziehen möchte, darf sich über die nachfolgenden Tipps freuen.


Vorbereitung der Reise

Eine gute Vorbereitung ist der Erfolg einer jeden Reise. Je entfernter und abgelegener das Reiseziel, desto wichtiger ist es, sich rechtzeitig über notwendige Vorkehrungen zu informieren. Sicher muss hier auch der Zweck der Reise mit einfliessen. Wird ein alter Bekannter oder Freund besucht, oder ist es ein Land, das zum ersten Mal bereist wird? Ist es ein Studentenaustausch, bei dem vor Ort eine fremde Familie auf einen wartet, oder ist es ein Trip mit Freunden, um neue Orte zu erkunden? Handelt es sich um einen kurzen Aufenthalt, oder sind möglicherweise einige Monate Aufenthaltsdauer geplant? - Je nach Art der Reise bestehen verschiedene Möglichkeiten sich darauf vorzubereiten.

Informationen bei der Botschaft einholen

Wer mit 12 Jahren schon mehr als sechs Länder bereist hat, der wird es wohl nicht dabei belassen. Meist steckt in dieser Person Lust darauf etwas Neues kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Vielgereiste werden daher meist wissen, worauf sie bei der Reiseplanung alles achten müssen. Einer der wesentlichen Punkte ist die Beachtung der Grenzformalitäten. Diese Informationen teilt einem die Botschaft oder das Konsulat des Reiselandes mit.

Es ist zu klären, ob in dem Zielland eine Visumpflicht besteht. Oft ist eine frühzeitige Beantragung des Visums nötig, die entsprechenden Unterlagen sind zusammenzustellen und vorzulegen. Dasselbe gilt auch für Transitländer, die nur durchreist werden. Es müssen Fragen geklärt werden wie:

  • Wird eine Visum oder eine elektronische Einreise-Erlaubnis benötigt?
  • Wie lange dauert die Antragstellung und Bearbeitung?
  • Für wie lange gilt das Visum?
  • Werden Visa auch für die Transitländer benötigt?
  • Wird Pass oder Identitätskarte benötigt?

Bei Pässen ist zu beachten, dass einige Länder noch eine Gültigkeit von mindestens 6 Monaten fordern. Andernfalls kann es an der Grenze zu Problemen führen. Je nachdem, ob in dem Land noch gearbeitet oder studiert werden soll, kann es zusätzliche Anforderungen geben.

Informationen bei Freunden und Bekannten einholen

Die wichtigsten Informationen und Einreisebestimmungen für das Zielland müssen im Vorfeld recherchiert werden Gibt es im Zielland Freunde oder Bekannte, sollten diese ebenfalls gefragt werden, was alles zu beachten ist. Sicherlich werden sie einem keine komplette Auskunft geben können, doch oftmals gibt es noch Kleinigkeiten, an die im Vorfeld nicht gedacht wurde. Liegt der Zielort in einem Malaria- oder Tollwutgebiet, sollte über eine Impfung nachgedacht werden. Einige Länder fordern sogar Impfungen. Hierzu können sich auf den Seiten des jeweiligen Auswärtigen Amts die notwendigen Informationen nachgelesen werden. Die Webadressen der jeweiligen Seiten werden einem Freunde und Bekannte aus dem Land gerne weiterleiten.

Zollbestimmungen beachten

Üble Überraschungen können auch durch Nichtbeachtung der Zollbestimmungen eintreten. So ist es verboten nach Singapur Kaugummi einzuführen. Das Mitführen von Drogen kann sogar in Abhängigkeit der Menge die Todesstrafe zur Folge haben. Bei einer Einreise in andere Länder sollte daher immer ein Blick auf die Zollbestimmungen geworfen werden. Aber auch die schweizerischen Einfuhrbestimmungen bei der Rückreise sind zu beachten.

Das Transportmittel

Bei der Wahl des Transportmittels sind ebenso einige Aspekte im Vorfeld abzuklären. Während das Flugzeug oftmals am schnellsten zum Reiseziel führt, gibt es dennoch einige Reiseziele, bei denen ein Auto angebracht ist, um vor Ort mobil zu sein. Ist das Ziel eine Grossstadt in den Nachbarstaaten, kann sich dagegen oftmals auf den öffentlichen Nahverkehr verlassen werden.

Tipps für die Reise mit dem Flugzeug

Das wohl bequemste und schnellste Transportmittel ist das Flugzeug. Von Basel, Genf oder Zürich werden die meisten Ziele im Ausland bedient. Mit etwas Glück kann durch eine frühzeitige Buchung ein guter Preis für das Flugticket erzielt werden. Wichtig ist es, sich rechtzeitig am Flughafen einzufinden, damit noch genügend Zeit für die Gepäckkontrolle bleibt. Die falschen Dinge im Handgepäck verstaut und schon vergeht unnötig mehr Zeit bei der Sicherheitskontrolle. So dürfen Flüssigkeiten nur in Behältnissen bis maximal 100 ml mitgeführt werden und sollten in einen wiederverschliessbaren 1-Liter Plastikbeutel gepackt werden.

Nicht ins Handgepäck gehören:

  • Feuerzeuge und Streichhölzer
  • Messer und Klingen
  • Schere
  • Säuren
  • Brennpaste, Wunderkerzen und Feuerwerk

Wer seine Sachen parat hält, kommt meist zügig durch die PersonenkontrolleDie Gegenstände, die bei der Kontrolle in separate Gepäckwannen gelegt werden, können auch vorher schon griffbereit gehalten werden. Dazu gehören: Portemonnaie, Schlüssel, Kleingeld, Jacke, der Plastikbeutel mit den 100 ml- Flüssigkeitsbehältnissen und elektronische Geräte wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Kamera. Sollten zur Mitführung bestimmter Gegenstände Fragen bestehen, können diese oft vorher telefonisch mit der Flughafengesellschaft geklärt werden. So sind für den Transport spezieller Ausrüstungen wie Taucherausrüstung oder Lawinenrucksack bestimmte Eigenheiten zu beachten.

Tipps für die Reise mit dem Auto

Bei der Reise mit dem Auto gibt es deutlich weniger Einschränkungen was das mitgeführtes Gepäck betrifft. Dennoch müssen hier länderspezifische Regelungen beachtet werden. In jedem Land können spontane Zoll- oder Polizeikontrollen stattfinden. Gegenstände, die als Antiquität oder sehr wertvoll gelten können an Grenzübergängen zu Fragen und Problemen führen. An der Grenze zur Türkei kommt es immer wieder mal vor, dass Urlauber kurzzeitig in Haft genommen werden, da sie alt aussehende Gegenstände oder Antiquitäten mit ausführen wollten.

Auch für den Fall eines Unfalls sollten Reisende richtig vorbereitet seinEin weiterer wichtiger Aspekt ist die Einhaltung der Verkehrsregeln vor Ort. Lichtfahrgebot, Geschwindigkeitsbegrenzungen, mitzuführende Papiere und Notfallausrüstung, jedes Land hat unterschiedliche Vorschriften, die bei Nichteinhaltung zu teuren Strafen führen können. Aber auch im eigenen Interesse ist auf eine gute Vorbereitung auf alle Eventualitäten gegeben. So ist für den Fall eines Unfalls neben gelber Warnweste und einem gültigen Erste-Hilfe-Set eine Versicherung.

inklusive Versicherungsnachweis notwendig. Am gängigsten ist hier die Grüne Karte, die in einigen Ländern mitzuführen ist und als Nachweis für eine ausreichende Haftpflichtversicherung für das Auto gilt. Sie erleichtert die Abwicklung im Falle eines Unfalls, da alle wichtigen Daten zu Fahrzeughalter und alle Telefonnummern und Adressen der Regulierungsbüros vermerkt sind. Innerhalb der EU ist das Mitführen der Grünen Karte nicht verpflichtend, aber erleichtert die Abwicklung im Schadensfalls. Ausserhalb der EU muss sie meist mitgeführt werden.

Um die Autofahrt so angenehm wie möglich zu gestalten, empfiehlt es sich zudem auf Ferienzeiten in den verschiedenen Ländern zu achten. Zu diesen Zeiten ist mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und Staus zu rechnen. Wer möglichst entspannt und zügig am Zielort ankommen möchte, sollte sich daher über alle Umstände informieren, die die Fahrt und Fahrtzeit beeinflussen können. Ferienzeiten, Messen, Grossveranstaltungen und Baustelleninfos sind wertvolle Informationen, die in die Reiseplanung einfliessen sollten.

Tipps für die Reise mit der Bahn

Viele schätzen bei der Reise mit der Bahn die Bequemlichkeit. Keine Staus, plötzliche Umleitungen oder Ärger mit der Parkplatzsuche.  Mit einer Carsharing-Kombination wird zudem nahezu über die selbe Flexibilität verfügt, wie mit dem eigenen Auto. Der Swiss-Pass war eine Idee, das Reisen unkomplizierter zu machen. Allerdings gibt es hier aktuell bei Reisen ins Ausland immer noch Probleme, da die Zugkontrolleure in anderen Ländern nicht über entsprechende Lesegeräte verfügen. Daher ist immer noch zusätzlich die internationale Rabattkarte mitzuführen. Nur wer diese vorweisen kann, muss nicht mit Nachzahlungen des Ticketpreises rechnen.

Die Sicherheit auf Reisen

Genauso wichtig wie das Einholen der nötigen Informationen vor Reisebeginn und die eigentliche Anreise, ist der Sicherheitsaspekt. Auch hier lassen sich im Vorfeld der Reise die nötigen Vorbereitungen treffen.

1. Gesundheit und Finanzen

Reisen lässt sich am besten bei körperlicher und gesundheitlicher Unversehrtheit. Die landesspezifischen Informationen über Erkrankungsrisiken wie Malaria oder Gelbfieber oder Sicherheitsinformationen zur Kriminalitätsrate oder Terrorwarnungen stehen auf den Seiten des Auswärtigen Amts. Diese sind sich auf jeden Fall zu Gemüte zu führen. Zusätzlich ist auf einen ausreichenden Krankenschutz für das Ausland zu achten. Meist wird dies über zusätzliche Auslandskrankenversicherungen geregelt. Wie das genaue Vorgehen im Schadensfall von statten geht, ist ebenfalls vorher bei seiner Versicherung zu erfragen. Es kann durchaus vorkommen, dass finanziell in Vorkasse getreten werden muss. Daher müssen für den Notfall Zugriffsmöglichkeit auf.

weitere Geldreserven bestehen. Ausserdem sollte ein Rücktransport im Krankheitsfall mit zu den übernommenen Leistungen stehen. Eine eigene kleine Notfallapotheke hilft dabei, sich in den häufigsten Fällen selbst zu versorgen und nicht immer direkt einen Arzt aufsuchen zu müssen. Generell hilft häufiges Händewaschen und je nach Land das Vermeiden von Leitungswasser, um sich vor Keimen zu schützen.

Leichtfertigkeit kann schnell Gelegenheitsdiebe anlockenAber auch ohne Geld wird es fürs Reisen sehr schwierig. Bestenfalls wird sich hier nicht nur auf eine Geldquelle verlassen. Es ist sinnvoll eine angemessene Menge Bargeld dabei zu haben, da nicht immer der nächste Geldautomat in Reichweite ist oder mit Karte gezahlt werden kann. Die Menge an Schweizer Franken, die in die entsprechende Landeswährung getauscht wird, sollte reichen, um mindestens drei bis sieben Tage über die Runden zu kommen. Einige Länder erwarten auch ein Mindestvermögen auf dem eigenen Konto, dies gilt beispielsweise für Backpack-Urlauber in Australien.

2. Verhalten und äussere Erscheinung

Ein anderer Aspekt der Sicherheit ist das Risiko einem Verbrechen zum Opfer zu fallen. In seinem Verhalten und seinem Aussehen, sollte sich daher an das Zielland angepasst werden. Wer klar als Tourist erkennbar ist gerät eher ins Visier von Tätern. In Grossstädten sind stille Seitengassen zu meiden. Hochfrequentierte Plätze sind meistens sicherer, auch wenn hier im Gedränge schnell das Portemonnaie abhanden komme kann. Wertsachen sind daher so am Körper zu verstauen, dass sie nicht mit einem Handgriff entwendet werden können.

Es kann ebenfalls zur Sicherheit beitragen, immer etwas Geld zum Bezahlen in der Hosentasche mitzuführen, um nicht jedes Mal die Geldbörse zucken zu müssen. Je mehr sich Personen wie Einheimische Verhalten, desto weniger fallen sie auf. Gleichzeit schult dies den Blick für die andere Kultur. Mit etwas Übung oder aber den entsprechenden Kontakten vor Ort lassen sich dann auch einheimische Lokalitäten und Orte entdecken, die einem abseits vom üblichen Touristentrubel, Einblick ins richtige Alltagsleben vor Ort gewähren.